Sachsens teuerste Münze — Christian II. 10 Dukaten
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Die 10-Dukaten-Münze Christian II. gilt als die teuerste sächsische Münze. Provenienz, Auktionsgeschichte und inflationsbereinigte Wertentwicklung.
Bildquelle: Münzkabinett der Sächsischen Kunstsammlung Dresden, Inventar-Nr. BGA1214
Ein Kabinettsstück mit bester Provenienz#
Der aktuell höchste jemals bezahlte Preis für eine sächsische Münze (Stand Juli 2025) wurde für eine 10-Dukaten-Münze von Christian II. (1583-1611) gezahlt. Es handelt sich um ein nahezu stempelglanz-erhaltenes Großgoldstück aus dem albertinischen Fürstenkreis. Das Avers zeigt den stehenden, geharnischten Prägeherrn mit Feldherrnstab vor seinem Helm. Die Münze ist eine Memorialprägung anlässlich seines Todes am 23. Juni 1611.
Die 10-Dukaten-Münze stammt aus dem herzoglichen Münzkabinett Gotha und war Teil der Paramount Collection. Dass diese Großgoldmünzen die Jahrhunderte in so herausragender Qualität überdauert haben, ist ein großes Glück.
Wer war Christian II.?#

Bildquelle: Google Arts & Culture
Nach dem frühen Tod seines Vaters Christian I. wurde Christian II. 1591 minderjähriger Kurfürst von Sachsen. Mit der Volljährigkeit 1601 übernahm er die Regierungsgeschäfte von seinem Vormund, dem ernestinischen Herzog Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar. Zeitgenössische Quellen schildern Christian II. als politisch wenig befähigt und stark von Beratern abhängig. Er widmete sich Jagd, Essen und Trinken. Seine gedrungene Körperfülle ist auf dem 10-Dukaten-Stück deutlich erkennbar. Er starb kinderlos im Alter von etwa 27 Jahren, wahrscheinlich an einem Schlaganfall.
Die Wertentwicklung der Münze#
Folgende historische Zuschläge sind dem Autor zu dieser Münze bekannt:
| Auktionshaus | Auktionsnummer | Losnummer | Datum | Zuschlag | Inflationsbereinigter Preis 2025 |
|---|---|---|---|---|---|
| Adolph Hess Nachfolger (Frankfurt am Main) | 192 | 6741 | 08.10.1928 | 355 Mark | 1.700 Euro |
| Münzen und Medaillen AG (Basel) | 7 | 130 | 04.12.1948 | 1500 Schweizer Franken (Schätzpreis) | 7.500 Euro |
| Heritage Auctions | 3096 | 30629 | 25.03.2021 | 240.000 US-Dollar | 243.000 Euro |
| Fritz Rudolf Künker (Osnabrück) | 380 | 835 | 02.02.2023 | 340.000 Euro | 340.000 Euro |
Nimmt man den ersten bekannten historischen Preis von 355 Mark (1928) und rechnet die heutige Kaufkraft hoch, ergibt sich je nach verwendetem Preisindex etwa 1.700 Euro. Das entspricht einer inflationsbereinigten jährlichen Wertsteigerung von ca. 5,8% über 95 Jahre bis 2023. Verwendet man 1500 Schweizer Franken (1948) als Basis, ergibt das eine heutige Kaufkraft von etwa 7.500 Euro. Das entspricht einer inflationsbereinigten Wertsteigerung von ca. 5,2% über 75 Jahre bis 2023.
Bringt man die vier inflationsbereinigten Preise in eine logarithmische Skala, ergibt sich eine sehr gerade Trendlinie. Diese Trendlinie legt nahe, dass der Preis dieser Münze langfristig im Mittel um etwa 5,3% pro Jahr steigt.
Fazit#
Das Beispiel zeigt, dass ausgewählte Münzraritäten als Vermögenswerte langfristig reale Wertsteigerung erfahren können. Qualität, geringe Stückzahl und exzellente Provenienz sind die dominanten Hebel für hohe Auktionspreise.
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